Neben Plätzen, die mit Statuen, Infotafeln oder anderen Erinnerungszeichen markiert sind, gibt es zahlreiche Erinnerungsorte im öffentlichen Raum, die gar nicht unmittelbar als solche wahrnehmbar sind und für bisher wenig beleuchtete Themen und Perspektiven stehen.
Die Ausschreibung „Hidden Places – Stuttgart neu erzählt!“ der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur und des Fachbereichs Kunst im öffentlichen Raum der Abteilung Kulturförderung des Kulturamts zielt auf die künstlerische Belebung nicht oder kaum bekannter Erinnerungsorte im öffentlichen Raum ab. Von Mitte April bis Oktober werden acht ausgewählte Kunst- und Kulturprojekte umgesetzt und im Rahmen geführter Kunst-Walks erfahrbar gemacht.
Migrationsgeschichte, Kolonialismus und weitere Themen
Die Projekte finden in verschiedenen Stuttgarter Stadtteilen, unter anderem in Bad Cannstatt, Stuttgart-Nord und -West, statt und greifen Themen wie Migrationsgeschichte, gesellschaftliche Vielfalt, Displaced Persons, Kolonialismus und Gewalt gegen Frauen auf. Die Formate sind überwiegend performativ, verknüpfen teils auch unterschiedliche künstlerische Ansätze miteinander und reichen von Stadtspaziergängen über eine Kunst-Fashionshow, Schreibworkshops und eine künstliche Ausgrabungsstätte bis hin zu digitalen Formaten. macht Das Projekt startet am 12. April mit „Space has become a Crowded Place – eine multimediale Auseinandersetzung über verlorene Verbindungen“.
Kunst-Walks zu den Projekten
An ausgewählten Terminen im Juni und September finden Kunst-Walks mit der Kulturvermittlerin Lilian Contzen statt, im Rahmen derer Interessierte mehr über die einzelnen Projekte erfahren und mit anderen darüber in Austausch kommen können.
Alle Informationen zu den einzelnen Projekten unter https://www.stuttgart.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hidden-places-stuttgart-neu-erzaehlt-.php (Öffnet in einem neuen Tab). Die konkreten Termine, auch für die geführten Walks, werden ergänzt und sind jeweils aktuell auf der Homepage abrufbar.
Eine lebendige Erinnerungskultur stärken
Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Disziplinen waren unter dem Titel „Hidden Places – Stuttgart neu erzählt!“ dazu aufgerufen, Ideen für unbekannte Erinnerungsorte im öffentlichen Raum zu entwickeln und damit verknüpfte Geschichte(n) mit künstlerischen Mitteln sichtbar zu machen. Es standen 100.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Die Auswahl der Projekte traf eine Jury aus Fachexperten, Kunstschaffenden, Akteuren der Erinnerungskultur und Mitarbeitende des Kulturamts.
Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Kulturamt Stuttgart wurde im Juni 2021 ins Leben gerufen. Ihr Anliegen ist es, eine lebendige Erinnerungskultur zu stärken, die der Vielfalt der Stadtgesellschaft gerecht wird. Als Ansprechpartnerin für alle Interessierten und Engagierten im Feld der Erinnerungskultur schafft sie Räume für Austausch, Vernetzung und Kreativität. Mehr unter https://www.stuttgart.de/kultur/kulturelle-vielfalt/erinnerungskultur.php.
Den öffentlichen Raum mit Kunst beleben
Der Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum der Abteilung Kulturförderung des Kulturamts will den öffentlichen Raum der Stadt mit Kunst beleben, urbane Entwicklungen künstlerisch begleiten und das Thema allen Stuttgarterinnen und Stuttgartern näherbringen. Um dies zu erreichen, unterstützt und fördert der Fachbereich Kunst- und Kulturprojekte und setzt sich für den Erhalt, die Vermittlung und die Sichtbarmachung der Kunst im öffentlichen Raum sowie für die Vernetzung der Akteure ein. Mehr unter www.stuttgart.de/kioer.