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Landeshauptstadt Stuttgart

Stadtentwicklung

Erlebnisraum Neckar: Ein Masterplan

Stuttgart ist die Großstadt zwischen Wald und Reben – und eine Stadt am Fluss. Das Neckarufer soll in Zukunft zu einem attraktiven Erholungsraum werden, das „Blaue Band“ als Ergänzung zum „Grünen U“. Dafür sind mehrere Projekte geplant, die im Masterplan „Erlebnisraum Neckar“ zusammengefasst sind.

Orte am Fluss, die zum Verweilen einladen, gibt es in Stuttgart nur wenige. Entlang des Neckars sollen deshalb identitätsstiftende Orte entstehen, die an den Fluss angrenzen.
Wie eine Insel zwischen Industrie und Verkehrsstrukturen liegt das gründerzeitlich geprägte Lindenschulviertel am Neckar. Bürgerinnen und Bürger Untertürkheims konnten ihre Idee zur Umgestaltung des Ufers vorschlagen.
Stuttgart bekommt in Untertürkheim eine weitere Adresse am Fluss und die Bevölkerung einen Erlebnisort von besonderer Qualität – der Lindenplatz im Lindenschulviertel soll zu ein beliebter Treffpunkt mit Flussterrasse werden.
Der Hechtkopf ist ein „grüner“ Trittstein am Fluss zwischen Bad Cannstatt und Hofen.
Der Hechtkopf wird an den bestehenden Fuß- und Radweg angeschlossen sowie durch gestaltete Uferbereiche ergänzt. Geplant ist ein Erholungsort im räumlichen Spannungsfeld zwischen Kultur- und Industrielandschaft.
Die einst hochwertigen Auwiesen haben nach der Kanalisierung durch ausbleibende Überflutungen und künstlich statische Grundwasserstände viel von ihrem Wert verloren.
So ähnlich könnte es in den Auwiesen einmal aussehen: Wenn die Wiese hinter dem Neckardamm neu modelliert und geflutet ist, können hier wieder auentypische Lebensräume entstehen.
Nördlich von Münster hat sich der Neckar tief in den Muschelkalk eingeschnitten. Hier entsteht der Uferpark Austraße mit den Bausteinen Wasserspielplatz Freienstein (1), Neckarterrassen und Tapach-Link (2).
Im Bereich zwischen König-Karls-Brücke und Daimler-Teststrecke entsteht das Wasenufer, ein städtisch geprägtes Ufer mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Das „Blaue Band“

Der Masterplan „Landschaftspark Neckar in Stuttgart - Stadt am Fluss“ zeigt, was am Neckarufer möglich ist: Stadtumbau und Qualifizierung der Freiräume stehen dabei ebenso auf der Agenda wie ökologisch orientierte Renaturierungsprojekte. Im Laufe der Jahre soll so ein zusammenhängendes Freiraumsystem entlang des Flusses entstehen - das Blaue Band.

Im Sommer 2015 hat der damalige Oberbürgermeister Fritz Kuhn die Initiative ergriffen und seine Projektideen und Visionen von Stuttgart als Stadt am Fluss erläutert. Der Gemeinderat folgte in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2016/17 seinem Vorschlag, die Mittel für die Projekte Hechtkopf am Sicherheitshafen, Umgestaltung des Neckarufers beim Lindenschulviertel, Naturoase Auwiesen, Wasenufer und Wasenquerung sowie für den Ideenwettbewerb Neckarknie in Höhe von insgesamt 14,5 Millionen Euro in die mittelfristige Finanzplanung verbindlich einzustellen. Bereits 2014/15 waren Gelder für die ersten Bausteine des Projekts Uferpark Austraße bereitgestellt worden. Damit wurde der Grundstein für die Realisierung der genannten Projekte im Zeitraum 2017 bis 2022 gelegt.

Um die Projektideen und Visionen für den Neckar in Stuttgart Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es einen langen Atem. Komplexe Planungen und lange Genehmigungsverfahren stehen an, bevor es auf die Baustelle gehen kann. Nur eine verlässliche Finanzierung, zielgerichtete Planung und enge Zusammenarbeit von Gemeinderat, Planern und Verwaltung sowie die Beteiligung der Bürgerschaft sind zielführend. Nicht alles kann verwirklicht werden, manches ist visionär.

Masterplanung ist ein Prozess: Neue Akteure, weitere Ideen oder veränderte Rahmenbedingungen führen zu neuen Projekten. Der Masterplan ist aber eine solide Basis, um auch die bis 2035 aufgeführten Projekte in die Tat umzusetzen. Spätestens dann werden eine erneute Standortbestimmung und eine Aktualisierung des Masterplans fällig.

Den Menschen den Fluss zurückgeben

Lange Zeit haben die Stuttgarter und Stuttgarterinnen dem Neckar nur wenig Interesse entgegengebracht: Mit der Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert wuchsen die Siedlungen, Fabriken und Arbeiterquartiere. Gewerbeflächen, Straßen und Schienen wurden bis direkt an den Neckar gebaut. Im 20. Jahrhundert wurde der Neckar kanalisiert, als Abwasserkanal genutzt und zur Schifffahrtsstraße ausgebaut. Natürliche Auelebensräume wie Altarme mit Röhrichten, Gebüsche oder Feuchtwiesen gingen verloren. Das Neckarufer war und ist an vielen Stellen nicht zugänglich.

In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zum Fluss grundlegend gewandelt: Der Neckar ist als Teil der Stadtlandschaft im Bewusstsein der Menschen angekommen. Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter wünschen sich eine grüne Stadt mit attraktiven, erlebbaren und gut erreichbaren Freiräumen. Viele Städte haben das bereits erkannt – und auch in Stuttgart soll sich am Neckarufer einiges verändern. Sukzessive sollen die Uferbereiche umgestaltet und für die Bewohner der Stadt nutzbar gemacht werden oder ökologisch wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen.

Ausführliche Informationen zum Masterplan gibt es auch im  städtischen Beteiligungsportal (Öffnet in einem neuen Tab).

Ergänzende Konzeptstudie

Der Masterplan "Landschaftspark Neckar in Stuttgart - Stadt am Fluss" widmet sich dem Neckartal aus landschaftsarchitektonischer Sicht. Eine ergänzende Konzeptstudie "Stuttgart am Neckar - Entwicklungsräume für die Stadt am Fluss" (2017-2019) betrachtet das Stuttgarter Neckartal in seiner Gesamtheit mit dem Fluss als verbindender Großstruktur innerhalb der Stadtregion.

 Weitere Informationen zur Konzeptstudie. (Öffnet in einem neuen Tab)

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Bildnachweise

  • Matthias Kaiser, Zuckerfabrik Fotodesign
  • Stadt Stuttgart/Stadtmessungsamt
  • Visualisierung: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen
  • Stadt Stuttgart/Stadtmessungsamt
  • Visualisierung: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen
  • Stadt Stuttgart/Stadtmessungsamt
  • www.fotolia.com/Stefan Arendt
  • Stadt Stuttgart / Stadtmessungsamt
  • Stadt Stuttgart /Stadtmessungsamt
  • Blank Landschaftsarchitektur, Stuttgart/Werkgruppe Grün, Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
  • IBA’27 / L2M3 / Max Guther
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart